«Wir erleben den Beginn einer historischen Kapitalverschiebung»

Shownotes

Wallstreet-Veteran Larry McDonald gab jüngst ein sehr interessantes Interview bei TheMarket. Darin spricht er darüber, dass sich die Zeiten geändert haben und Investitionsregeln von früher heute nicht mehr gelten. Es wird laut seinen Aussagen eine massive Kapitalverschiebung geben. Wohin dies sein wird, bespreche ich heute.


► Hier ist die Folge von Lars und mir zu Gold & Bitcoin: https://erichsen.podigee.io/521-gold-gefallt-mir-viel-besser-als-bitcoin-mit-sebastian-hell
► Hier findet ihr die Folge mit dem erwähnten Rohstoff-Superzyklus: https://hellinvestiert.podigee.io/467-goldman-sachs-der-superzyklus-startet
► „Buy The DIP“ mit Lars Erichsen, Timo Baudzus und mir findet ihr hier: https://buythedip.podigee.io/
► Hier ist das Interview bei TheMarket: https://themarket.ch/interview/wir-erleben-den-beginn-einer-historischen-kapitalverschiebung-ld.10877
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung investiert:-.

Transkript anzeigen

00:00:00: Heute geht es um einen bekannten Wall Street-Veteran, der sagt, dass wir einer Illusion unterliegen

00:00:14: und es in kurze schon eine historische Kapitalverschiebung geben wird aufgrund von Dingen, die die meisten

00:00:22: aktuell nicht wahrhaben wollen.

00:00:24: Weiche Dinge das sind, das verrate ich gleich, geht sofort los.

00:00:28: Hallo, liebe Hell Investierten.

00:00:37: Schön, dass wir dabei seid bei einer neuen Ausgabe und die Zugriffszahlen auf den Podcast

00:00:43: steigen weiter.

00:00:44: Deswegen ein großes Danke von mir an euch und gerne natürlich den Podcast weiterhin

00:00:50: auch fleißig teilen.

00:00:51: Und im Übrigen kleine Werbung für ein Gespräch, welches ich mit Lars, Lars Ehrichsen kürzlich

00:00:57: geführt habe, denn wir hatten eine Art "Nennen wir es mal Streitgespräch", allerdings im

00:01:02: Guten, aber wir haben uns schon an einigen Punkten abgearbeitet und gerieben, denn es

00:01:06: ging darum, ob Gold oder Bitcoin besser ist.

00:01:10: Ihr könnt euch ja denken, dass ich hier den Gold-Part verteidigt habe.

00:01:14: Lars hat mal den Bitcoin-Bullen-Part übernommen und wir haben einige interessante Aspekte

00:01:19: auch beleuchtet, wo die eine Anlageklasse besser ist als die andere und warum ich doch

00:01:26: tendenziell Gold deutlich mehr mag als Bitcoin.

00:01:30: Den Link zu der Episode packe ich mal unten in die Show Notes und dann geht es gleich

00:01:36: los mit der aktuellen Folge.

00:01:39: Letzte Woche, vielleicht habt ihr es ja mitbekommen, wurden in den USA die Inflationszahlen, also

00:01:44: die Konsumentenpreisinflation, vermeldet.

00:01:48: Und da gab es doch für die Märkte eine negative Überraschung, weil die vermeldeten Inflationszahlen

00:01:55: etwa einen Zehntelprozentpunkt über den Schätzungen der Analysten waren.

00:01:59: Das hatte dann zur Folge, dass es zu den Märkten, ja ich will nicht sagen abverkäufen, also

00:02:04: wer schon länger an der Börse dabei ist, so wie ich und wer mitbekommen hat, auch die

00:02:09: große Finanzkrise oder auch verschiedene FAT-Fingertrails.

00:02:13: Also wenn Banker einfach mal aus der Kalten heraus einfach einen Auftrag aus Versehen

00:02:18: aufgegeben haben, Sock-Chen, ich spreche hier von dir und verschiedenen anderen Traders,

00:02:23: die die Märkte einfach mal durchgerüttelt haben, der weiß, dass eine Korrektur mal

00:02:27: in Anbetracht der etwas negativer als erwartet ausgefallenen Daten letzte Woche von 1% oder

00:02:34: 1,5% in den großen Indizes, das ist wirklich nicht der Rede wert.

00:02:37: Aber, verglichen mit der niedrigen Volatilität, die wir in den letzten Monaten hatten, ist

00:02:41: das natürlich für einige schonen Event, die gar nicht mehr gewohnt sind, dass Aktienmärkte

00:02:44: auch mal an einem Tag locker 3 oder 5% verlieren können.

00:02:48: Also lange Rede, kurz das Sinn, wir hatten in der letzten Woche also eine negative Überraschung

00:02:52: bei den Inflationsdaten, das hat gleich wieder die Sorge hervorgerufen, dass die amerikanische

00:02:56: Notenbank ein "Higher for Longer" ausrufen könnte.

00:02:58: Ihr wisst von früheren Episoden Anfang Januar hatten wir noch 17 Senkungen im Markt eingepreist,

00:03:04: aktuell aufgrund der jüngsten inflationären Ereignisse in den USA sogar weniger als 2

00:03:10: Senkungen.

00:03:11: Also möglicherweise haben wir am Ende des Jahres sogar nur eine Zinssenkung und das hat eben

00:03:15: dazu geführt, dass die Märkte negativ reagiert haben und es hat auch dazu geführt, dass

00:03:21: sich Mohammed El-Aryan, vielleicht habt ihr schon mal von ihm gehört, er ist auch schon

00:03:26: sein seiensehrzehnten an der Wall Street dabei, er tritt in vielen Interviews auf, in Fernseh-Formaten

00:03:31: und er war früher bei PIMCO, also eigentlich ursprünglich mal beim Internationalen Währungsvorgang,

00:03:36: dann bei PIMCO, das ist ein Unternehmen, ein Geldverwalter, der dann von der Allianz

00:03:40: gekauft wurde, die sind spezialisiert auf die Geldverwaltung mit Anleihen, haben so knapp

00:03:44: 2 Billionen Dollar an der Management und Mohammed El-Aryan hat auch gesagt, in einem jüngsten

00:03:49: Bloomberg-Beitrag, dass er der Fett empfehlen würde, das Inflationsziel eben nicht mehr

00:03:54: bei 2% anzusetzen, sondern eher bei 3%, weil das würde viel Druck aus dem Kessel lassen,

00:03:59: das würde die Fett jetzt nicht dazu zwingen, dass sie die Zinsen länger oben hält und vor

00:04:04: allem indirekt würde es natürlich auch gut sein für die amerikanische Regierung, wenn

00:04:08: das Inflationsziel bei 3% liegt als bei 2%, weil man sich dadurch natürlich elegant auch

00:04:13: seiner Schulden entledigen kann.

00:04:15: Aber ihr seht schon, die Inflation zeigt sich hartnäckiger als zuvor gedacht, der Trend

00:04:21: ist momentan dahin, dass die Inflation wieder leicht anzieht und dass dann auch bekannte

00:04:25: Persönlichkeiten wirklich öffentlich auftreten und sagen, na ja, vielleicht sollten wir uns

00:04:29: gar nicht mehr auf 2% Inflationen fokussieren, sondern eher auf 3%, also das ist, da muss

00:04:34: ich mich auch loben, etwas was ich ja seit ein, zwei Jahren sage, dass die hohen Inflationsraten,

00:04:38: die wir jetzt zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten wieder sehen, wir hatten ja von den 80ern bis

00:04:42: zur Corona-Krise eigentlich nur tendenziell unterm Stichfallende Inflationsraten, dass

00:04:47: wir jetzt in eine Ära übergehen, wo die Inflationsraten dauerhaft höher sein werden

00:04:51: und da sehen wir schon, wie bekannte Ökonomen mittlerweile dafür bledieren, dass wir uns

00:04:55: einfach an die höheren Inflationsraten gewöhnen müssen.

00:04:57: Das jetzt also als Vorgeblänkel und Mohammed el Arian ist allerdings nicht die Wall Street-Größe,

00:05:02: die ich heute thematisieren will, sondern es ist Larry McDonald.

00:05:05: Larry McDonald dürfte in Deutschland der relativ unbekannt sein, der ist auch schon

00:05:08: seit vielen Jahrzehnten an der Wall Street aktiv, früher mal bei Morgan Stanley, dann

00:05:13: war er bei Lehman Brothers, dann ist er der Herausgeber seit vielen Jahren des Beartraps-Report,

00:05:19: das ist in USA sehr anerkanter Börsenbrief, der auch in den großen Finanzmedien immer

00:05:23: wieder gerne zitiert wird.

00:05:24: Und er hat jetzt jüngst The Market, kennt ihr wahrscheinlich auch aus meinen Podcastfolgen,

00:05:28: das ist der Wirtschaftsabläger der neuen Zürcher Zeitung, ein interessantes Interview gegeben.

00:05:33: Und in diesem Interview schlägt er jetzt eigentlich genau in diese Kerbe, die sich jetzt jüngst

00:05:37: in den Zahlen gezeigt hat, den Inflationszahlen muss ich sagen, dass wir uns an eine Phase

00:05:42: gewöhnen müssen, wo die Inflation einfach jetzt in den nächsten Jahren, vielleicht auch

00:05:46: Jahrzehnten, wir hatten ja fast 40 Jahre von tendenziell fallenden Inflationsraten, dass

00:05:51: wir uns daran gewöhnen müssen, dass es eine neue Ära gibt und dass diese neue Ära einfach

00:05:55: bedingt, dass die Investitions- oder das Investitionswissen, was wir davor hatten, in einem langen Zyklus

00:06:03: aus der fallenden Inflationsraten, dass das eben der Vergangenheit angehört und dass

00:06:08: es deswegen eine große Kapitalrotation gibt, hinzuwerten, die eben mit höhere Inflationen

00:06:13: zurechtkommend, was meine ich damit konkret, bei fallenden Inflationsraten, wie wir sie davor

00:06:18: und jetzt lange Jahre gesehen hatten, da waren natürlich Wachstumsaktien auf Englisch Growth

00:06:24: deutlich bevorzugt.

00:06:25: Also das hat ja auch dazu geführt, dass die amerikanischen Aktienmärkte allen fordern

00:06:28: unglaublicheren Dieten brachten, dass Amazon, Apple, Nvidia und Co. einfach spektakuläre

00:06:34: Marktbewertungen angenommen haben und dass einfach diese Growth-Aktien aufgrund der fallenden

00:06:40: Inflation immer wertvoller wurden, weil man bei diesen Tech-Unternehmen viele Gewinne noch

00:06:45: in der Zukunft vermutet und wenn man diese Gewinne auf den heutigen Bar wert, da sind

00:06:49: wir jetzt bei Unternehmensbewertungsmodellen wie der Discount Cash-Low-Methode und verschiedenen

00:06:53: anderen, wenn man diese Zukunftsgewinne auf heute abzinsst und wenn man da einen niedrigen

00:06:59: Zins zu raten zieht, weil man eben sagt, die Inflation fällt, also brauche ich keinen

00:07:02: hohen Zinssatz, dann wird ihm hier und jetzt der Unternehmenswert immer größer, immer

00:07:06: aufgeblasener und das hat eben auch dazu geführt, dass wir mittlerweile Unternehmen an der

00:07:10: Börse haben, die eine Billion zwei oder auch drei Billionen wert sind.

00:07:14: Und da sagt Larry McDonald also Stop, denn diese disinflationäre Phase mit fallenden

00:07:21: Inflationsraten, das sieht er am Ende und er sagt auch, dass wir nachdem die erste Inflationswelle

00:07:26: jetzt überstanden ist, wir wahrscheinlich an dem Punkt stehen, wo eine Talsole erreicht

00:07:30: wurde, zumindest die letzten Daten aus den USA bestätigen dies im Ansatz.

00:07:35: Ich würde aber sagen, es ist meine Meinung, es ist noch viel zu früh daraus jetzt abzuleiten,

00:07:40: dass die Inflation wieder kurzfristig deutlich absteigt oder ansteigt, aber ich bin auch

00:07:45: jemand, der in den nächsten ein, zwei Jahren eine nächste Inflationswelle erwartet und

00:07:49: um zurückzukommen auf Larry McDonald, er sagt, dass wir hier Druck haben von verschiedenen

00:07:53: Faktoren her.

00:07:54: Zum einen aus dem Rohstoffsektor, wenn er mal schaut, so 2020, 2021 hatten wir teilweise

00:08:00: deutliche Anstiege bei Rohstoffen, also wenn ihr da mal den Goldman Sachs Commodity Index

00:08:03: hernimmt, da gab es einen schönen Anstieg.

00:08:05: Dann wieder eine deutliche Korrektur auch dadurch hervorgerufen, dass die Notenbank natürlich

00:08:10: mit starken Zinserhöhungen reagieren mussten auf die Inflation.

00:08:13: Viele sich deswegen auch Sorgen gemacht haben um das globale Wirtschaftswachstum.

00:08:17: Alten voran China, also dieser Reopening Trade nach diesen harten Lockdown-Maßnahmen, der

00:08:22: hat sich nie richtig manifestiert, dann haben wir in China ordentliche Probleme im Mobilienmarkt

00:08:26: bekommen, der binnenkonsum hängt nach wie vor den westlichen Gesellschaften hinterher.

00:08:30: Also da versuchen jetzt die Chinesen durch politische Lockerungen Geld ins System reinzugeben,

00:08:36: um wieder auf die Füße zu kommen oder die Wirtschaft wieder auf die Füße zu bringen.

00:08:39: Und natürlich hatten wir eine Reihe von Regulierungen und Eingriffen in China.

00:08:43: Deswegen hatten wir einfach die Zinserhöhungen und eine Schwäche in China, was dazu geführt

00:08:47: hat, dass Ruhstoffe tendenziell abverkauft wurden.

00:08:49: Aber jetzt sehen wir zumindest wieder in Ersten Ansätzen die Entwicklung, dass wir eine möglicherweise

00:08:55: zweite Aufwärtsbefassung haben.

00:08:56: Bewegung bei Rohstoffen bekommen könnten, nicht bei allen. Ich nenne das immer eine Art

00:09:00: selektive Rohstoff-Reilly, die wir sehen. Eisenarzt beispielsweise schwankt zu plus

00:09:04: minus um die 100 Dollar, weil man da einfach davon ausgeht, dass China noch nicht bereit

00:09:09: ist, größere Mengen an Eisenarzt nachzufragen, aber Kupfer beispielsweise geht durch die

00:09:13: Decke. Also wer da letzte Woche mal reingehört hatte, ich habe ja auch in der Folge über

00:09:16: einen neuen Superzyklus gesprochen, packe ich mal unten rein über auch Goldman Sachs,

00:09:20: wo die für gewisse ausgewählte Rohstoffe entsprechende Kursziele sehen und wie man

00:09:24: dann noch investieren kann als Anleger. Also hört da gerne rein, ich packe es mal unten

00:09:28: rein. Und genau wenn die Rohstoffpreise natürlich anziehen, dann habe ich dazu natürlich einen

00:09:32: entsprechenden inflationären Druck. Aber Larry McDonald führt auch noch aus Handelskriege,

00:09:37: also China, USA und andere Länder, Blockbildungen, die wir gerade sehen, das weggehen einer

00:09:43: Bipolaren hin zu einer multipolaren Welt mit Wagenbogen, die da teilweise entstehen.

00:09:50: Das führt alles dazu, dass auch Produktionen rückverlagert wird und diese Rückverlagerung

00:09:55: von Produktionen macht natürlich entsprechend auch die Produkte teurer, weil wir einfach

00:09:58: nicht mehr ins billige Ausland irgendwo hin Produktproduktionen auslagern können, sondern

00:10:03: weil wir mittlerweile ja "Near Shoring" und "Friend Shoring" nennen sich, das heißt,

00:10:08: dass wir in befreundeten Staaten produzieren, die dann teilweise allerdings deutlich höhere

00:10:12: Kosten haben und das ist natürlich auch entsprechend inflationstreibend. Und deswegen sagt er,

00:10:16: wir werden jetzt in eine zweite Inflationswelle reinkommen, die entsprechend die Folge hat,

00:10:21: dass Gelder massiv rotiert werden, weg von alten Investitionsentscheidungen, die man früher

00:10:28: getroffen hat, also gerade diese Wachstumsaktien hin zu wie erstenden Substanzwerten, also

00:10:33: erst dann ganz große Rohstoffbulle und sagt im Rohstoffbereich wurde in letztes Jahr viel

00:10:37: zu wenig investiert. Im Übrigen dieses Interview von der Market pack ich auch mal unten in

00:10:41: die Show Notes rein. Allerdings hinter der Paywall, das heißt wer kein Abo hat, kann

00:10:45: es nicht lesen. Deswegen hier für euch mal eine Zusammenfassung oder auch kurz Zusammenfassung,

00:10:49: aber es ist wirklich sehr, sehr spannend, sehr, sehr lesenswert. Und er sagt in den Rohstoffbereich

00:10:52: wurde einfach viel zu wenig investiert. Das ist ja auch meine Aussage aufgrund von ESG-Vorgaben,

00:10:58: also besonders nachhaltigen Investitionen, und dass man auf alles achtet. Im Kern ist

00:11:02: das schon richtig, aber wenn es dann dogmatisch betrieben wird und man sagt, okay Rohstoffunternehmen,

00:11:06: die eigentlich die Rohstoffe von morgen liefern, die wir brauchen, die sind auf einmal alle

00:11:09: böse und denen geben wir kein Geld, dann halte ich das für eine relativ hohle Weltanschauung

00:11:14: und irgendwie ja, das kann man vielleicht in irgendeiner Bubble ausleben, aber nicht

00:11:17: in der realen Welt. Und deswegen sind Rohstoffunternehmen extrem unterbewertet, haben auch in den

00:11:21: letzten Jahren, gibt es verschiedene Studien, so gut wie nichts mehr in den Ausbau ihrer

00:11:25: Produktion investiert. Das sind investierte sogenannten Cap-Hacks-Ausgaben und daran zeigt

00:11:31: sich, dass also die Nachfrage wieder auf uns massiv zurollt, also auch Batteriefahrzeuge,

00:11:36: Windkraftausbau, Solaranlagen und was es alles gibt, aber auch wenn die Wirtschaft wieder

00:11:41: anzieht, wenn China wieder anzieht, wenn China zusammen mit den Schwellenländern wieder

00:11:44: anzieht. Wir werden massiv Rohstoffe brauchen und das trifft dann einen Sektor, der einfach

00:11:49: in den letzten Jahren chronisch vernachlässigt wurde. Also deswegen, ihr wisst ja, ich hatte

00:11:53: es auch schon gesagt, ich bin da in Rohstoffe breit investiert und bin überzeugter, werden

00:11:56: wir in den nächsten Jahren noch Geld verdienen, aber wichtiger Hinweis von mir in Rohstoffe

00:12:00: zu investieren, das unterliegt Zyklen. Und diese Zyklen sind deswegen nicht dafür geeignet.

00:12:07: Ich sage es nochmal, nicht dafür geeignet, dass man beientrollt macht und sagt, das pack

00:12:11: ich mir ins langfristige Depot rein und nach 30 Jahren schaue ich wieder nach. Rohstoffzyklen

00:12:15: muss man reiten, wenn dieser Zyklus beginnt, den erkennt man dann immer relativ gut daran,

00:12:20: dass einfach Rohstoffe massiv unterbewertet sind bzw. die Rohstofffirmen dahinter, weil

00:12:24: Investitionen in Rohstoffe über Terminkontrakte einfach zu teuer sind, dauerhaft, weil die

00:12:28: Terminkontrakte immer wieder verlängert werden müssen, aber in Firmen zu investieren, das

00:12:32: ist kostengünstig und die sind momentan verglichen mit allen Indizes und so extrem unterbewertet,

00:12:37: extrem unbeliebt und deswegen spannend zu investieren. Seht ihr bei den Goldminen, habe ich auch lange

00:12:43: aufgesammelt, jetzt kommen sie so langsam in Fahrt und bringen eine richtig gute Performance.

00:12:48: Davor hat jeder gedacht, ja, Sebastian, wenn du Goldminen kaufst, dann bist du ein bisschen

00:12:53: holi, aber wenn man kalkuliert mit einem gewissen Teil seines Portfolios, nicht mit allem, aber

00:12:58: einem gewissen Teil einfach investiert in Dinge, die sehr, sehr günstig sind und auch günstig

00:13:03: sind und auch die Marktmechanik entsprechend versteht, dann kann man damit sehr, sehr

00:13:07: guter Renditen ableiten oder auch erzielen in den nächsten Jahren und genauso ist es

00:13:10: bei Rohstoffen. Da muss ich Larry McDonald also auf jeden Fall beipflichten. Er sagt,

00:13:14: aber auch Value-Aktionen werden gefragt sein, da kommen wir nämlich zu diesem Problem,

00:13:18: was ich gerade geschildert habe. Bei Wachstumsaktien liegen die Gewinne in der Zukunft und wenn

00:13:22: man die auf heute diskontiert, also abzins, dann steigt der Unternehmenswert. Wenn jetzt

00:13:27: der Zinssatz allerdings steigt, weil die Inflationsraten dauerhaft höher sind und damit

00:13:31: der Anleinmarkt eine entsprechende Inflationsprämie oder Inflationsrisikoprämie einpreist,

00:13:37: steigt der Zins und Ergo werden die Gewinne, die abgezinssten Gewinne im Hier und Jetzt

00:13:41: niedriger. Vorteil für diejenigen allerdings, die nicht irgendwann noch Riesen-Geschäftsmodelle

00:13:47: haben, wo man sagt, Amazon vielleicht machen die mit Cloud Computing irgendwann eine Billion

00:13:51: oder zwei Billionen Umsatz, sondern jemand, der relativ planbare Cash-Loss hat, also

00:13:55: Energieunternehmen, dann wäre auch wieder teilweise im Rohstoffbereich, oder auch einfach

00:14:00: Produzenten von dem, was wir so täglich kaufen, Shampoo oder Nahrungsmittel usw. also klassische

00:14:05: Value-Aktien. Für die ist es eher dann teilweise interessant, wenn die Inflation steigt, weil

00:14:10: die auch eine gewisse Preis-Setzungsmacht haben, eine gewisse Marktmacht haben und davon eben

00:14:14: profitieren. Deswegen Value-Aktien sind laut Larry McDonald auch spannend und sollte man

00:14:18: anschauen. Und natürlich auch die Schwellenländer, weil eine derart inflationärer Entwicklung,

00:14:24: den US-Dollar wahrscheinlich auch schwächen würde, weil die aber die wakanische Wirtschaft

00:14:28: dadurch auch langsamer laufen könnte in den nächsten Jahren, vor allem wenn einfach nicht

00:14:33: mehr billige Vorprodukte aus dem Ausland gekauft werden können oder wenn die Zinsen

00:14:36: in den USA dauerhaft höher bleiben müssen, dass die Inflation bekämpft wird, aber die

00:14:40: Wirtschaft dadurch etwas lahmt. Deswegen sieht er auch die Schwellenländer als sehr

00:14:44: sehr interessant ein, die vor allem dann prosperieren, wenn der Dollar schwächer wird. Also das

00:14:48: sollte man auch wissen als Anleger, Dollar schwäche bedeutet immer, gut immer, die

00:14:53: Begel immer gibt es eigentlich an der Börse nicht, aber oftmals das Schwellenländer eben

00:14:57: entsprechend anziehen. Und da muss ich sagen als Gesamtfazit unten drunter zu ziehen,

00:15:03: ja ich kann der Larry McDonald deutlich und bei vielen Beipflichten wie gesagt, ich muss

00:15:07: allerdings sagen es unterliegt Zyklen gerade was Rohstoffe angeht, das sollte man nicht

00:15:11: bei entholt fahren, aber ein Portfolio breiter aufzustellen und das ist ja das was ich auch

00:15:16: privat mache. Das heißt bei mir im Portfolio sind die USA übergewichtet. Sie sind jetzt

00:15:21: aber nicht so stark gewichtet mit 70 Prozent, wenn ich jetzt ein MSI World ATF hernehmen

00:15:25: würde, weil ich absolut überzeugt bin von der amerikanischen oder dem amerikanischen

00:15:30: Wirtschafts-Bragmatismus, der Selbsterfindungskunst der Amerikaner, dass sie sich wieder am

00:15:35: Schopf sprichwörtlich wieder aus dem Sumpf ziehen können, aber dass man nur einfach

00:15:40: da relativ eng und nischig nur in das investiert, was in den letzten Jahren gut gelaufen ist

00:15:45: und auch in den letzten Jahrzehnten. Das halte ich für ein Fehler für das, was in den nächsten

00:15:48: Jahren kommt, weil ich eben auch der Überzeugung bin, dass wir uns jetzt an eine Welt gewöhnen

00:15:52: müssen mit dauerhaft mehr Inflation, mit höheren Zinsen als früher, aber mit einem

00:15:57: negativen Real-Zins aufgrund der hohen Staatsverschuldung und deswegen habe ich zwar die USA übergewichtet

00:16:02: habe, aber auch in entsprechende Gewichtung von Value-Aktien, von Schwellenländern, von

00:16:07: Goldwerten, die ich da mit drin habe und natürlich auch physischem Gold oder auch Nebenwerten,

00:16:12: weil einfach so eine breite Aufstellung, eine breite globale Aufstellung erzielt werden

00:16:16: kann, zumindest meinerseits deutlich breiter und auch wenn man in verschiedene Sekmente

00:16:21: rein schaut, deutlich besser in meinen Augen als beim MSI World Index und damit muss ich

00:16:25: sagen, bin ich auch die letzten Jahre sehr, sehr gut gefahren, vor allem jetzt, wo sich

00:16:28: auch zeigt, dass die Inflationsraten tendenziell höher sind, ist so ein Portfolio auch deutlich

00:16:33: stabiler als wenn ich jetzt nur in amerikanischen Wachstumswerten drin bin. Also mir geht es

00:16:37: dabei der langfristigen Geldanlage natürlich darum, dass ich die Marktrendite erzielt,

00:16:40: dass ich die Marktrendite auch im besten Fall noch schlagen kann, dass ich gute Dividendeneinnahmen

00:16:45: habe und vor allem, dass ich aber die Schwankungen minimiere und eben beruhigt schlafen kann

00:16:49: und weiß, okay, wenn es an den Bösen mal ruckelt, so wie oder ruckelt wie letzte Woche, wo es

00:16:53: einfach mal ein bisschen nach unten ging, da hat sich das Depot eigentlich ziemlich

00:16:56: unbeeindruckt gezeigt und war sehr, sehr stabil. Also das ist es, was bei mir in der langfristigen

00:17:01: Geldanlage zumindest bei dieser Strategie zählt. Ich habe dann noch eine Dividendenstrategie

00:17:04: und ihr wisst ja ein taktisches Depot, wo ich auch mal auf 1, 2, 3 Jahre irgendwie Transaktionen

00:17:10: eingehe, wo ich sage, da bin ich überzeugt davon, dass ich da auch kurzfristig mal Geld

00:17:13: verdienen kann, aber so langfristig eine breite, solide Aufstellung und eine gewisse Beimischung.

00:17:19: Man muss ja nicht alles, was Larry McDonald gesagt hat unterschreiben, aber zumindest

00:17:22: mal Gedanken machen, ob ich vielleicht noch ein paar Value-Aktion mit reinpackt oder ob

00:17:25: ich noch ein paar Schwellenländer mit reinpackt oder ob ich auf Sicht von 2, 3, 4, 5 Jahren

00:17:29: auch mal einen Rohstoffaktien ETF mit reinnehmen. Das stelle ich euch jetzt mal einfach an

00:17:34: heim, dass ihr drüber nachdenken könnt und dann hoffe ich, ich konnte euch ein paar interessante

00:17:38: Einblicke geben. Darf mich von euch verabschieden. Ich bin Sebastian Hell. Ihr hört mich wieder

00:17:42: in der nächsten Folge und bis dann.

00:17:43: [Musik]

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