Ende des Dollars! Scheitert Chinas Plan?
Shownotes
Viele munkeln, dass der US-Dollar in Kürze am Ende ist und die chinesische Währung die Rolle der Weltleitwährung übernehmen wird. Dieser Plan scheint jedoch nicht aufzugehen, wie neue Daten des Internationalen Währungsfonds zeigen. Wer der wirklich große Gewinner im Hintergrund ist, bespreche ich ebenfalls.
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Ein wichtiger abschließender Hinweis: Aus rechtlichen Gründen darf ich keine individuelle Einzelberatung geben. Meine geäußerte Meinung stellt keinerlei Aufforderung zum Handeln dar. Sie ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung investiert: -
Transkript anzeigen
00:00:00: China und die USA entzweien sich zusehends und es gibt Bestrebungen, dass China seine
00:00:13: eigene Währung auf der Weltbühne präsenter machen will.
00:00:17: Doch dieser Plan scheint laut aktuellen Statistiken derzeit zu scheitern.
00:00:22: Mehr Infos kommen gleich, geht sofort los.
00:00:25: Hallo, liebe Hell Investierten. Schön, dass ihr dabei seid bei einer neuen Ausgabe.
00:00:37: Und wenn ihr mir auf YouTube folgt, wenn nicht unten in den Show Notes ist,
00:00:42: der Link zum YouTube Kanal verlinkt, lasst gerne ein Abo da. Dann wisst ihr, dass ich mich ja sehr,
00:00:47: sehr gerne mit Geopolitik beschäftige und auch mit, dann wissen wir es mal, finanzieller Geopolitik.
00:00:54: Das heißt, wo gehen Kapitalströme hin? Welches Land versucht, zumindest finanziell
00:00:59: gesehen eine Art Vormachtstellung an auszubauen oder einzunehmen und den Dollar anzugreifen?
00:01:04: Das heißt, die Finanzhegemonie der USA herauszufordern, besser gesagt.
00:01:10: Und da hatten wir ja im Jahr 2022 eine deutliche Zäsur, als der russische Angriff auf die Ukraine
00:01:16: erfolgte, als daraufhin finanzielle oder Finanzsanktionsseiten der EU und Europa auch
00:01:21: gegen Russland verhängt wurden und als auch die Vermögenswerte der russischen Zentralbank
00:01:29: hier im Westen beschlagnahmt wurden. Und das hat dann zu einem großen Umdenken auch geführt,
00:01:34: gerade in vielen Emerging-Markets, in Schwellenländern oder Ländern des globalen Südens,
00:01:38: dass man gesagt hat, na ja, was ist denn in Zukunft, wenn wir nicht mehr dem Westen so
00:01:44: gewogen sind oder wenn der Westen uns nicht mehr gewogen ist? Also da tut sich ja auch viel,
00:01:48: dass die ganzen Schwellenländer sich nicht mehr von westlichen Ländern einfach vorschreiben lassen,
00:01:52: was sie zu tun haben, sondern sie haben sich im Lauf der Jahrzehnte deutlich emanzipiert,
00:01:56: machen ihr eigenes Ding. Und das hat zu einem großen Umdenken geführt, dass auch viele,
00:02:03: auch Geopolitik-Experten gesagt haben, na ja, da bilden sich neue Blöcke, da bildet sich eine
00:02:07: Fragmentierung. Die Welt zerfällt wieder von einer globalisierten Welt in verschiedene Handelszonen,
00:02:12: Handelsbereiche, Macht-Einflussbereiche auf der einen Seite die USA, auf der anderen Seite China,
00:02:17: vielleicht hat Indien hier noch Ansprüche und andere Länder, das wird sich in den nächsten Jahren
00:02:21: zeigen, also eine hoch spannende Entwicklung. Und genau darauf basierend gab es ja auch viele
00:02:26: Einschätzungen, die gesagt haben, na ja, der chinesische Renminbi, also die chinesische Währung,
00:02:30: wird deutlich wichtiger werden global gesehen und der Dollar wird zurückgetränkt. Und wenn ihr
00:02:36: meine früheren Videos kennt, dann wisst ihr, dass ich da ja immer skeptisch war. Und nicht skeptisch,
00:02:40: dass der Dollar zurückgetränkt wird, da werden wir gleich noch darauf eingehen, aber dass es eben
00:02:44: nicht so schnell geht, wie viele denken oder gedacht haben. Also da wurden ja auch oft Artikel
00:02:48: veröffentlicht, dass der Dollar binnen ein, zwei Jahren, ich sag's mal ganz lau, da ist Klopapier
00:02:52: ist und die Chinesen übernehmen alles und die Handelströme verbinden sich neu und der chinesische
00:02:57: Renminbi wird die neue Transaktionswährung. Und da sind wir nicht und da werden wir auch lange
00:03:02: nicht sein. Selbst wenn sich gerade ja viel tut, also vielleicht habt ihr nachrichten gesehen,
00:03:06: die Brickstaaten, die nehmen ja immer weiter neue Länder auf, dann gibt es die Shanghai Corporation
00:03:12: Organisation, wo auch neue Länder aufgenommen werden, das heißt die Schwellenländer firmieren
00:03:17: sich neue Funktions- oder bauen neue Institutionen auch ähnlich dem IWF oder auch ähnlich der
00:03:22: Weltbank und verschiedenen Institutionen, die wir hier haben, also die wir im Westen haben und wollen
00:03:28: sich dadurch einfach unabhängiger machen. Wenn man allerdings aufs Finanzgefüge mal schaut,
00:03:33: dann ist es aktuell so und da gibt es ganz ganz neue Daten vom internationalen Währungsfonds,
00:03:37: dann zeigt sich und das haben zumindest die Skeptiker des Dollars recht, dass der Dollar
00:03:43: an Bedeutung abnimmt, wenn man mal schaut, in welchen Währungen die weltweiten Zentralbanken
00:03:48: ihre Divisionreserven halten. Das heißt, wenn ihr eine Zentralbank habt oder hättet und dann habt
00:03:54: ihr ja einen gewissen Divisionbestand und sagt, okay ich pack zum Beispiel so ist es jetzt 60%
00:03:58: in Dollar und ich pack 20% in Euro und ich pack XY in Gold und den Rest in yen und in
00:04:03: Schweizer Franken usw. Und diese Zusammensetzung finde ich immer wichtig, weil das ist ja ein
00:04:07: Vertrauensbeweis der weltweiten Zentralbank, also nicht nur der westlichen, sondern natürlich auch
00:04:11: der östlichen und der des globalen Südens. Wie halten die ihr Geld und die halten natürlich ihr
00:04:16: Geld dann in Währungen, denen sie eine gewisse Stabilität beimessen, auch eine gewisse Vertrauen
00:04:21: beimessen und da zeigt sich allerdings seit 20 Jahren, etwa so seit der Euro, angekommen ist,
00:04:27: dass der Dollar an Dominanz abnimmt. Also als der Euro eingeführt wurde, 1999, da lag so der
00:04:32: Anteil des US-Dollars bei 71%. Aktuell liegt er noch bei knapp 60%. Nur mal als Vergleich, in den
00:04:40: 70er Jahren war der Dollaranteil an den globalen Divisenreserven bei 85%. Also absoluter Platz,
00:04:46: da ist nichts am Dollar vorbei gegangen. Als dann allerdings Bretton Woods aufgekündigt wurde,
00:04:51: damals durch Nixon und der Dollar nicht mehr in Gold gebunden wurde, dann sieht man ganz deutlich,
00:04:55: wie die Dollar Dominanz abgenommen hat, teilweise sogar runter auf nur noch 45%. Also da haben die
00:05:00: Zentralbanken dann einfach angefangen, in anderen Währungen ihre Divisenreserven zu halten. Allerdings
00:05:05: haben sie dann in den 90er Jahren wieder massiv angefangen, Dollar zu hotten, so bis auf einen
00:05:10: Wert von 70%, wie gesagt, als der Euro eingeführt wurde. Aber man sieht schon in Trenn die letzten
00:05:14: zwei Jahrzehnte, dass also von diesen 70% Anteil wir jetzt bei knapp 60% sind. Das heißt,
00:05:19: die Dollar Dominanz an den Divisenreserven nimmt relativ gesehen ab. Absolut gesehen ist allerdings
00:05:26: so, dass die Dollar Dominanz zunimmt. Das heißt so fast 7 Billionen Dollar derzeit befinden sich in
00:05:32: den Schatulen der globalen Zentralbanken. Das liegt allerdings daran, dass generell die Divisenreserven
00:05:38: ansteigen. Das heißt, dadurch wird mehr Dollar gehalten. Absolut gesehen. Relativ nimmt der
00:05:43: Dollaranteil aber ab, weil einfach ein anderer Teil oder ein großer Teil des Geldes dann in anderen
00:05:48: Währungen wiederum gehalten wird.
00:05:49: Aber 7 Billionen Dollar in den Bilanzen der globalen Zentralbanken, wie sie ihre
00:05:54: Divisenreserven derzeit parken, ist zumindest schon ein Statement. Also das ist eine
00:05:58: ordentlich große Summe. Das sind nun mal zum Vergleich 7.000 Milliarden oder das
00:06:02: ist so nicht ganz das Doppelte der jährlichen deutschen Wirtschaftsleistung.
00:06:06: Jetzt müsste man aber sagen, okay, wenn der Dollar zumindest relativ gesehen
00:06:10: abnimmt und bei knapp 60 Prozent steht, wer gewinnt dann die Dollaranteile?
00:06:16: Schauen wir mal rein, was macht der Euro? Und der Euro kann ich ganz gleich sagen, ohne
00:06:20: lange Umschweife liegt bei um die 20 Prozent und das liegt da seit Einführung.
00:06:24: Das heißt, die europäische Gemeinschaftswährung wurde eingeführt,
00:06:27: natürlich die ECB, andere Zentralbanken halten Euro und dieser Anteil ist
00:06:31: konstant bei 20 Prozent. Das heißt, es hat nie jemand angefangen den Euro
00:06:34: irgendwie groß zu hotten, es hat aber auch nie jemand angefangen den Euro
00:06:37: groß zu verkaufen. Also der Euro, er ist halt dabei und damit war es das auch.
00:06:42: Also da bewegt sich gar nichts. Das heißt, der Euro hat nicht das
00:06:46: aufgefangen, was der Dollar verloren hat. Also oder anders gesagt, die Welt hat
00:06:50: nicht gesagt, naja, wenn wir den Dollar nicht mehr hotten, dann nehmen wir doch
00:06:53: den Euro. Also da hatte dann auch keine Interesse dran. Muss man auch mal so
00:06:56: ganz knallhart raus sagen. Also wer hat zugelegt?
00:06:59: Jetzt werden einige sagen, ja die Chinesen natürlich. Die Chinesen haben das alles
00:07:03: übernommen, was die Amerikaner mit dem Dollar verloren haben an den globalen
00:07:06: Devisenreserven. Schauen wir erstmal rein. Der chinesische Jan oder der
00:07:10: Renminbi wurde so 2017 in die Statistik aufgenommen, lag damals bei einem
00:07:14: Prozentanteil. Im Jahr 2022 lag der Renminbi bei drei Prozentanteil an den
00:07:21: Devisenreserven und stand jetzt liegt er bei knapp oder nicht knapp gut zwei
00:07:26: Prozent. Das heißt, der Renminbi, die chinesische Währung, hatte kurzzeitig
00:07:31: mal einen kleinen Höhenflug und ist mittlerweile wieder am absteigen Ast und
00:07:35: wird eher gemieden. Man kann also nicht sagen, dass die Chinesen das, was der
00:07:39: Dollar an Dominanz verliert, irgendwie aufsaugen, sondern ganz im Gegenteil die
00:07:43: japanische Währung der Jan konnte profitieren, hat sein Anteil gesteigert.
00:07:47: Dann das britische Pfund, leichter Anteilsteigerung. Dann haben wir unter
00:07:52: anderem den Schweizer Franken, der auch ein bisschen sein Anteil gesteigert hat,
00:07:56: wenn auch nicht gravierend. Und ansonsten haben wir ein bisschen Anteilsteigerungen
00:08:00: beim kanadischen Dollar, beim australischen Dollar und ansonsten bei
00:08:04: den sonstigen, die jetzt der internationale Währungsfonds nicht weiter
00:08:07: aufführt. Das heißt, könnte theoretisch auch ein thailändischer Batz sein oder
00:08:11: malaischer, Ringi oder Notwährungen, also norwegische Krone oder dänische Krone oder
00:08:16: was es auch immer gibt. Also da ist ein Sammelsturium an vielen kleineren Währungen.
00:08:20: Aber worum es mir geht, ist, dass man also nicht sagen kann, der Dollar verliert
00:08:24: gerade in den globalen Divisenreserven an Dominanz und China gewinnt zu, sondern
00:08:28: das ist ein Trugschluss. China verliert genauso an Dominanz und von daher muss
00:08:32: man sagen, die globalen Zentralbanken selbst sind also aktuell nicht auf den
00:08:36: einen Block USA oder auf den anderen China, sondern diversifizieren dann eher im
00:08:40: Bereich der kleineren Währungen und, was man auch ganz klar sagen muss, der ganz
00:08:45: große Gewinner in diesem Spiel sind allerdings nicht die Fiatwährungen, also
00:08:49: die Papierwährungen, sondern Gold. Und da habe ich abschließend noch hier eine
00:08:52: interessante Grafik, die können ich nicht sehen, aber ich beschreibe sie euch
00:08:55: gerne. Das sind die Goldbestände der globalen Zentralbanken mal seit 1950.
00:09:01: Und 1950 startete diese Statistik bei einer Milliarde Unzen. Und danach gibt es
00:09:08: einen Hoch in Richtung Anfang der 60er bis zu 1,25 Milliarden Unzen. Das war
00:09:14: auch der bisherige Höchststand an Goldbeständen bei den globalen
00:09:18: Zentralbanken. Von dort ausgehend gab es einen Abwadstrend bis zu etwa 2003, 2004.
00:09:24: Das heißt von 1,25 Milliarden Unzen auf etwa 970 Millionen Unzen wurde der
00:09:32: Bestand abgebaut. Also fast 300 Millionen Unzen wurden in dieser Zeit verkauft,
00:09:36: weil zum einen wurde Bretton-Wurz aufgekündigt. Das heißt es gab keinen
00:09:40: Goldstandard mehr mit dem Dollar. Zentralbanken haben Gold als nicht mehr so
00:09:43: wichtiger achtet. Ich meine es gibt den britischen ehemaligen
00:09:46: britischen Finanzminister Gordon Brown, der ja zum Tiefspunkt bis 2003 gewesen
00:09:51: sein hier die britischen Goldreserven auf den Markt geworfen hat, also mit einem
00:09:54: perfekten Timing für um die 250 Dollar oder irgendwo. Also das war so der
00:09:59: Tiefspunkt des Goldpreises und auch der Goldbestände der globalen
00:10:04: Zentralbanken. Denn seit diesem Datum, so um das Jahr 2003 herum, sind die
00:10:09: globalen Goldbestände wieder angestiegen um 200 Millionen Unzen auf so etwa
00:10:14: 1,18 Milliarden Unzen. Und wenn es der Trend, ich habe mal ein bisschen
00:10:19: extra poliert, so weiter geht, dann dürften wir in zwei bis vier Jahren auch
00:10:24: ein neues Allzeithoch bei den Goldbeständen der Zentralbanken sehen.
00:10:27: Das heißt, während die Dollar-Dominanz auf einem hohen Niveau abnimmt, kann man
00:10:32: aber immer noch sagen, dass der Dollar immer noch so die beste Währung von
00:10:36: allen Papierwährungen ist. Beim Euro ist eine Stagnation drin und bei den
00:10:40: kleinen Währungen unter Fenerliefen, ja da gibt es bei manchen eine Steigerung,
00:10:43: eine Steigerung, wenn auch auf einem sehr sehr geringen Niveau. Aber der große
00:10:46: Gewinner ist Gold, weil Gold eben kein Gegenpartei-Disiko hat, weil Gold
00:10:50: sanktionsfrei ist, weil Gold beispielsweise auch für eine Golddeckung
00:10:54: herhalten kann, wenn man die eigene Währung decken will oder auch natürlich
00:10:57: als Tauschgeschäft, also Gold gegen Öl, Gold gegen Lebensmittel oder was auch
00:11:01: immer. Und da bin ich sicher, dass dieser Trend gekommen ist, um zu bleiben und
00:11:04: noch ein ganzes Stück anhalten wird. Das heißt, eigentlich ist Gold der große
00:11:08: Gewinner dieser ganzen Diskussion, welche Währung wird jetzt in Zukunft
00:11:11: dominanter und eben nicht eine der Papierwährungen. Das mal als
00:11:15: interessanter Fakt, der sich aktuell aus den IWF-Daten, also internationalen
00:11:19: Währungsfondaten ergibt. Und wenn es neue spannende Entwicklungen gibt, dann
00:11:22: werde ich euch natürlich auf dem Laufen halten, deswegen gerne ein
00:11:25: Abo da lassen und dann darf ich mich jetzt von euch verabschieden. Ich bin
00:11:28: Sebastian Hell, ihr hört mich wieder in der nächsten Ausgabe und bis dann.
00:11:33: [Musik]
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